19:30 – 20:00
Die „Drei Madrigale für Violine und Viola“ von Bohuslav Martinu können als die eigentlichen Meisterwerke dieser Gattung gelten. Hier interpretiert von Natalia Polukord und Clara Schwaiger.
Bohuslav Martinu
Zu den zahllosen europäischen Komponisten, die während der Kriegsjahre als Immigranten in die USA kamen, gehörte auch der Tscheche Bohuslav Martinu. Auf die Kriegsjahre folgte eine Zeit tiefer Depression, denn das Kommunistische Regime vereitelte seine schon geplante Rückkehr nach Prag. Außerdem beeinträchtrigte ein Unfall sein Nervensystem und Gehör für viele Jahre. In dieser Extremsituation entstanden die Drei Madrigale für Violine und Viola ür das befreundete Ehepaar Lillian und Joseph Fuchs . Sie können – nach Mozarts Duos KV 423 und 424 – als die eigentlichen Meisterwerke dieser Gattung gelten.
Durch Akkordspiel, Tremoli und andere Klangeffekte erreichen die beiden Instrumente die Klangfülle eines Streichquartetts; der motivische Schlagabtausch und die rhythmischn Energie der Ecksätze bilden mit den ätherischen Klangflächen des Andante eine vollendete Einheit. Der Rückgriff auf die Renaissanceform des Madrigals findet sich auch in anderen Kammermusiken des Komponisten (Madrigal Stanzas, Madrigalova Sonata etc.). Im tschechischen Volkston des Finales werden die nationalen Wurzeln seiner Kunst, aber auch seine Sehnsucht nach der Heimat hörbar.
Satzbezeichnungen:
1. Poco allegro
2. Poco andante – Andante moderato
3. Allegro – Moderato – Tempo I
Natalia Polukord
Die aus Litauen stammende Geigerin Natalia Polukord ist Absolventin der M.K. Ciurlionis Schule der Künste in Vilnius und mehrfache Preisträgerin national- und internationaler Violin- und Kammermusik-Wettbewerbe. Seit 2009 ist sie Mitglied des Gustav-Mahler-Jugendorchesters. Natalia ist Stipendiatin unter anderem der Tokyo-Foundation und der Stiftung Dr. Robert und Lina Thyll-Dürr, Schweiz. Meisterkurse hat sie besucht bei Viktor Tretjakov, Shmuel Ashkenasi, Vadim Gluzman, Latica Honda-Rosenberg, Boris Belkin und Anna Kandinskaya.
Natalia Polukord studiert derzeit bei Christian Altenburger und Johannes Meissl an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien.
Clara Schwaiger
Clara Schwaiger wurde 1990 in Salzburg geboren und erhielt ihren ersten Violinunterricht mit 5 Jahren.
Seit 1999 war sie außerordentliche Studentin im Vorbereitungslehrgang am Mozarteum Salzburg. Zuerst mit Geigenunterricht bei Erika Lösch und seit 2005 mit Violaunterricht bei Peter Langgartner, bei dem sie 2009 ihr ordentliches Studium für Viola Konzertfach begann. Seit Herbst 2010 setzt sie ihr Studium bei Thomas Selditz and der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien fort.

Clara Schwaiger ist Mitglied mehrerer Kammerensembles wie den Salzburg Chamber Soloists und der Academia Allegro Vivo, bei der sie eine stimmführerische Tätigkeit erfüllt. Außerdem substituiert sie regelmäßig im Mozarteum Orchester Salzburg.
Zu ihren Kammermusikpartnern zählten schon namhafte Musiker wie Ernst Kovacic, Reinhard Latzko oder Christian Altenburger.
Als Solistin stand sie bereits vor der Philharmonie Baden Baden und der Academia Allegro Vivo.